Markt Schönberg. Die vielbefahrene Bundesstraße 85 führt direkt durch den Ort, es fehlen Gehwege – und die Dorfmitte ist wenig attraktiv gestaltet. Der Wunsch, dass sich diese Situation verbessert, ist groß in Gumpenreit im Markt Schönberg. Nun rückt das Ziel in greifbare Nähe: Hans-Peter Schmucker, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern, hat offiziell eine Dorferneuerung eingeleitet und an Bürgermeister Martin Pichler die Urkunde übergeben.
„Eine große Stärke unserer Dörfer in Bayern ist das soziale Miteinander“, betonte Amtsleiter Schmucker bei der Übergabe. „Die Erhaltung und Belebung der Dorfgemeinschaft sind entscheidende Faktoren für das soziale und kulturelle Leben in Gumpenreit.“ Umso mehr freue es ihn, dass nun der Weg frei sei für die Dorferneuerung. Durch die Schaffung einer attraktiven Ortsmitte mit einer Aufwertung des Dorfplatzes werde zunächst das Zusammenkommen und Verweilen der Menschen im Gespräch miteinander gefördert. Gleichzeitig soll sich die Verkehrssituation für Fußgänger und Radfahrer über längere Sicht ebenfalls verbessern.
Wie ALE-Projektleiter Michael Bartmaier mitteilt, wurde die einfache Dorferneuerung im Jahr 2018 von der Gemeinde beantragt. Ein Jahr später fand zusammen mit 13 Bürgern aus Gumpenreit ein Seminar der Schule für Dorf- und Landentwicklung (SDL) statt, in dem die wichtigsten Ziele erarbeitet wurden. Aus den Ergebnissen wurde im Jahr 2022 das Leitbild erstellt. Das Planungsbüro mks Architekten-Ingenieure Ascha entwickelte daraufhin zusammen mit dem Arbeitskreis Dorferneuerung den Dorferneuerungsplan, der schließlich im Dezember 2023 durch den Marktgemeinderat Schönberg beschlossen wurde.
Das Areal am Dorfgemeinschaftshaus soll aufgewertet und durch Freiflächen, Stellplätze, einen Spielplatz und eine Feuerstelle erweitert werden. Zudem sind weitere Maßnahmen beabsichtigt, die in die Sicherheit entlang der Bundestraße „einzahlen“ sollen. Bürgermeister Martin Pichler bedankte sich bei Amtsleiter Hans-Peter Schmucker für die Unterstützung seitens des ALE Niederbayern. Insgesamt wird die Maßnahme mit maximal 500.000 Euro gefördert.
Bildunterschrift:
Zur Übergabe der Urkunde trafen sich Marktgemeinderat Günther Kreipl (v.l.), Michael Bartmaier (ALE Niederbayern), Bürgermeister Martin Pichler, Amtsleiter ALE Niederbayern Hans-Peter Schmucker und für die Dorfgemeinschaft Erwin Hartinger, Andreas Jobst, Herbert Krieger, Edith Krieger sowie Sophia Bumberger von der VG Schönberg. Foto: Markt Schönberg
Weitere Basis-Informationen: Grundsätzlich sollen mit dem Bayerischen Dorfentwicklungsprogramm ländlich strukturierte Dörfer vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, des Strukturwandels in der Landwirtschaft und des Klimawandels auf künftige Herausforderungen vorbereitet werden. „Dabei legen wir das Hauptaugenmerk darauf, den eigenständigen Charakter der Dörfer und der umgebenden Kulturlandschaft zu erhalten. Wir leisten Beiträge zur Verbesserung von Dorfökologie und Biodiversität, zum Klimaschutz, zur Energiewende, zur Anpassung an den Klimawandel, zur Grundversorgung, zur Mobilität, zur Digitalisierung und zur Barrierefreiheit. Die Innenentwicklung und der sparsame Umgang mit Grund und Boden haben absoluten Vorrang in allen Planungsphasen“, so Hans-Peter Schmucker, Leiter des ALE Niederbayern. Aktuell werden am ALE Niederbayern rund 150 Dorferneuerungsprojekte in 130 Kommunen bzw. 275 Ortschaften bearbeitet. Von den Vorteilen profitieren ca. 90.000 Menschen.