Markt Schönberg. Heiß her ging es am 55. Schönberger Volksfest. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel, so viel sie eben lachen konnte. Eine ideale Voraussetzung für vier Tage Fröhlichkeit und Durst. Am Ende gab es durchwegs zufriedene Gesichter bei den Machern.
Nach einem Bilderbuchauftakt an Fronleichnam mit riesigen Festzug gab es traditionelle Klänge von der Schönberger Marktkapelle und Stimmung mit „Der Artische Wahnsinn“. Bürgermeister Martin Pichler drosch vor lauter Erleichterung mit gezieltem Schlag den Hahn ins Fass. Denn das Volksfest hatte sich auf neuem Platz mit neuen Festwirten und neuer Brauerei zur 55. Auflage komplett neu aufgestellt. Da gab es auch ein paar Skeptiker und kann schon auch einmal etwas zwicken, bevor sich das einspielt. Aber die Festwirte Daniel Stengel und Fabian Blaschko hatten wohl gute Berater: Nicht gleich viel zu viel wollen sondern ein wirklich solides Fest anpeilen: Mit starkem Team, promptem Service, gutem Essen und Trunk vom Falter. Aber auch mit Neuem wie einem Partyzelt für ganz ausgelassenen Tanz in die Nacht hinein, Preis-Aktionen und einer Vereinsmeisterschaft. Fast hätten sich die Schönberger Organisatoren auch noch einen kleinen Guss gewünscht. Denn erstmals gab es für den Vergnügungsparkt nicht Sand unter den Füßen sondern den festen „Asphalt“, auf dem zuvor schon die Schneepflüge um den Bayerischen-Meister-Titel angerollt waren. Keine Palettenwege mehr zum Zelt, keine matschigen Haferlschuhe. Aber die Regenprobe blieb aus und in einem auf Durchzug gestellten Festzelt samt Terrasse und Biergarten blieb es dennoch erstaunlich wohltemperiert.
So konnte das traditionelle Programm ohne bemerkenswerte Probleme abgespult werden. Bei Kindertag zogen die Kleinen mit Luftballons bewaffnet zum Platz hinab und ließen an denen Grüße und Gewinnhoffnungen für weiteste Reisen in den Himmel steigen, bevor der zaubernd Clown Merlini den Spaß an Autoscooter, Schiffschaukel oder fliegendem Kinderkarussell ergänzte. Der Abend gehörte dann dem „meet & greet“ von Betrieben, Bürgern und Behörden. Die Nachbargemeinden ringsum ließen sich offiziell gerne bitten und von Stellvertretender Landrätin Helga Weinberger und MdL Martin Behringer bis zum ehemaligen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner war die Gästeschar von privat bis prominent bunt gemischt. Auch die Geistlichkeit schaute nach dem Rechten, bevor Pfarrer Simon Steinbauer am Samstag dann die Motorradsegnung am Marktplatz samt Rundfahrt zum Zelt beisteuerte und mit dem Erzengel Raphael, Patron der Reisenden, einen stets schützenden Begleiter als Sozius dazu bat.
Manch einer musste sich zum Frühschoppen am Sonntag wohl etwas aus den Federn quälen, nachdem auch die Nacht zuvor bei vielen kurz blieb. Bei Weißwürsten und Mittagstisch kamen sie wieder zu Kräften, bevor die Senioren an ihrem Nachmittag bewiesen, dass sie auch noch Spaß haben können. Ab 70 Jahren gab es eine Einladung vom Markt, die rege angenommen oder in Käse für daheim umgemünzt wurde. So war das Festzelt auch an dem Tag zwar nicht bis auf den letzten Platz aber immer mehr als anständig gefüllt, bevor es in den Endspurt mit Vereinsmeisterschaft ging. Bürgermeister Martin Pichler zollte höchstes Lob allen Macher vor und hinter der Bühne und auch die Festwirte zogen eine erste positive Bilanz. Die meisten Abläufe waren rund. Wenige Stimmen waren kritisch. Einige Neuerungen haben sich gleich bewährt und es braucht für die nächsten Jahre ja auch noch etwas Luft nach oben. Jetzt muss die Anspannung vor dem „Ersten Mal“ langsam wieder abflauen. Dann kommt das Abbauen, Aufräumen und Bilanzieren. Und dann freuen sich wahrscheinlich alle schon auf das nächste Volksfest.
Bildunterschriften:
Alle Hähne auf! Bei purem Sonnenschein war die Voraussetzung für Durst ideal erfüllt.
Blechmusik gab es zum Festzug, am Kindertag und zwischendurch zu den „grüabigeren“ Ratschzeiten im Zelt.
Helmut Brunner samt Gattin zog es an den geistlichen Tisch.
„Bürgermeister der Herzen“ Günter Klampfl versammelte schönes Volk um sich.
Currywurst und Co wurden auf riesen Brettern zügig und warm serviert.
De Buama bevorzugten Erfrischung in größeren Massen.
De Deandl zog es eher zu Weißwein oder Aperol hin.
Einigkeit herrschte im Rat und beim Bürgermeister: Die Volksfestrichtung stimmt.
Grafenau fand sich zum Schönberger Volksfestfrieden wieder mit guter Laune ein.
Die Küche achtete penibel darauf, dass alle Bräunungsgrade für steten Hendlflug vertreten waren.
Hoch hinaus ging es mit der Laune auch am Vergnügungspark.
In Innernzell wohnen alte Hasen und junge Mädchen.
Ein guter Brezensalzer braucht auch eine fein dosierende Käsewürzerin.
Gleich trägt sich die Tuba am Kinderzug etwas leichter mit Ballon.
Merlini ließ auch Stellvertreter am Leierkasten orgeln.
Landrätin und Landtagsmitglied ließen Politik mal Politik sein.
Motorräder wurden mit Weihrauchsegen im Risiko abgeregelt.
Die Saldenburger hatten sogar den König dabei.
Schöfweg war auch sehr fesch samt Bürgermeister vertreten.
Aus den 30ern stammen Mr. und Mrs. Volksfest, Maria Buchecker und Bepperl Murr, denen Seniorenbeauftrage Doris Rötzer und Bürgermeister Martin Pichler Geschenkkörbe überreichten. Heribert Hochbauer war als jugendlicher Freund von Maria dabei, bevor dann alle zusammen feierten fast wie „in den 30ern“.
Der Stimmungsbarometer schwappte zeitweilig deutlich über die Sitzbankschwelle noch hinaus.
Tisch 347 war nicht dessen Nummer sondern die Zahl der Jahre, die die Senioren schon mit guter Stimmung hinter sich gebracht haben.
„Little Drummer Boy“ Martin würde gleich wieder die Werbetrommel für das Volksfest 2026 rühren. 25 hat sich ja empfohlen.
Fotos: Markt Schönberg