Markt Schönberg. Die „Kommunale“ ist ein wichtiges Forum für den Austausch von Gemeinden, Politik und Fachleuten. Beim Kongress in Nürnberg ging es beispielsweise um Gebäudetyp E, Finanzen, Digitalisierung oder Kitas. Aber nichts läuft ohne Fachkräfte. Wie die zu gewinnen und zu halten sind, darüber durfte Bürgermeister Martin Pichler aus eigener Erfahrung und angewandtem Beispiel sprechen.
Kommunen wie Schönberg samt Schulverband und die Verwaltungsgemeinschaft mit weiteren drei Gemeinden sind heute bereits so etwas wie mittelständische Unternehmen. Seit unter anderem durch die Übernahme der Trägerschaft von Kita und Kindergärten der Personalstamm auf etwa 130 Menschen in unterschiedlichsten Lebensphasen und Einsatzbereichen angewachsen ist, ist Rekrutieren und Motivieren längst ein tägliches Geschäft geworden. Da gibt es neben der vollen Bürokraft die Teilzeitstelle, den Homeoffice-Beschäftigten oder auch einen 85-jährigen Maler mit praktischem Zuverdienst. Ein wesentlicher Aspekt bei der Sicherung des Personalbestands ist die „familienfreundliche Kommune“ geworden. Neben Bezahlung und Arbeitsplatz zählen heute Soft Skills; weiche Faktoren wie Flexibilität nach Bedarf. Ein umfangreiches Verfahren wurde angegangen, um Zustand und Ziele zu ermitteln. Das war keine einfache Reise, erinnert er sich an durchaus skeptische Blicke und Kommentare. Aber statt Probleme herauszuarbeiten, wurden schnell Chancen und Stärken gefunden. Pichler schilderte den Prozess bis zur Belohnung durch die Bestätigung durch die Initiative „berufundfamilie“ samt Auftrag, dieses Audit auch konsequent weiter zu führen. Ernst nehmen, Möglichkeiten eröffnen; das hieß zuerst Strukturen wie feste Bürozeiten weiter aufbrechen. Dafür gab es Motivation als Währung zurück. Arbeitsabläufe wurden moderner und digitaler. Mehr Bereiche sind effektiv selbstorganisiert. Vertrauen wird geschenkt. Benefits sorgen für Identifikation. Das wirkt nach innen und nach außen und Familienfreundlichkeit sorgte für Stabilität, Attraktivität und Haltung. Pichler kann das nur empfehlen.
Bildunterschrift:
Martin Pichler durfte auf der Kommunale 25 beispielgebend referieren, wie Personalgewinnung mit Familienfreundlichkeit erleichtert werden kann. Foto: privat